03. Februar 2025
Nicht nur wir Menschen wandern, zum Beispiel um uns bessere Lebensbedingungen zu suchen, aus Freude an schöner Landschaft oder auf dem Weg zu einer Pilgerstätte. Auch viele Tiere wandern, etwa um neue Reviere oder Nahrung zu suchen. Amphibien – das sind Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche – gehen im zeitigen Frühjahr ebenfalls auf Wanderschaft. Sie suchen dann ihre Laichgebiete auf, um sich fortzupflanzen.
Mit uns in Birsfelden leben Erdkröten, Grasfrösche, Seefrösche, Kleine Wasserfrösche, Teichfrösche sowie Berg- und Fadenmolche, welche hier auch Laichgewässer haben. Da unser Gemeindegebiet grösstenteils aus Siedlungsgebiet besteht, das von vielen Strassen durchzogen ist, sind diese Tiere einem hohen Risiko ausgesetzt, durch fahrende oder parkierende Autos verletzt oder getötet zu werden.
Jedoch ist das Töten und Verletzen, im Übrigen auch das Fangen, sämtlicher Amphibienarten in der Schweiz bundesrechtlich mittels der Verordnung über den Natur- und Heimatschutz verboten. Davon lässt sich auch eine gesetzliche Verpflichtung ableiten, Schutzmassnahmen für diese Tiergruppe an Orten zu ergreifen, an denen ihr Leben besonders gefährdet ist.
In Birsfelden sind die Gebiete bekannt, in denen Amphibien jedes Jahr in relativ grossen Individuenzahlen wandern. Dies vor allem durch den grossen ehrenamtlichen Einsatz des Natur- und Vogelschutzvereins Birsfelden (NVVB).
Leider kommt es dort gehäuft dazu, dass Tiere überfahren werden. Die Gemeinde hat sich deshalb entschieden, ihre Bemühungen für den Amphibienschutz während der Fortpflanzungsperiode zu verstärken. Durch Massnahmen in Zusammenarbeit mit dem NVVB soll die Anzahl an Verkehrsopfern unter den Amphibien in den sensiblen Gebieten reduziert werden.
In der Zeit von Mitte Februar bis Ende April 2025 werden durch den Betriebsunterhalt der Gemeinde in den entsprechenden Gebieten Hinweisschilder für die Amphibienwanderung aufgestellt (rot umrandetes Dreieck mit Froschdarstellung). Betroffen sind folgende Strassen: Lindenstrasse, Buchenstrasse, Ahornstrasse, Burenweg, Erlenstrasse, Florastrasse, Fasanenstrasse.
In der Lindenstrasse werden darüber hinaus auf Vorschlag des NVVB drei Parkplätze in der blauen Zone aufgehoben, da dort besonders viele Tiere die Strasse queren. Die Entwicklung der Amphibienwanderung wird beobachtet und die Parkplatzaufhebung gegebenenfalls angepasst.
Beim aktuellen Strassensanierungsprojekt in der Hardstrasse werden fachgerechte Ausstiegshilfen in die Entwässerungsschächte eingebaut. Dies, damit Tiere, die auf ihrer Wanderung in der Umgebung der Weiheranlage Hardstrasse in Schächte stürzen, wieder hinausgelangen können. Ausserdem wird das Trottoir an mehreren Stellen abgesenkt, so dass die Amphibien leichter und schneller wieder von der Strassenfläche wegkommen können.
Sie, liebe Leserinnen und Leser, können mithelfen, dass viele unserer quakenden und kriechenden Wanderer in Birsfelden auf dem Weg zu und von ihren Laichgewässern unbeschadet überleben. Fahren Sie bitte an den genannten Orten langsam, um die Tiere rechtzeitig zu sehen, umfahren oder bremsen zu können. Vielleicht können Sie von Mitte Februar bis Ende April sogar ganz darauf verzichten, mit dem Auto dort unterwegs zu sein.
Wir danken Ihnen für Ihre Mithilfe und besonders auch dem Natur- und Vogelschutzverein Birsfelden für die Unterstützung beim Amphibienschutz.